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Knallfarben gegen Inkubator

■ Ausstellung von Müttern, die um ihre Frühchen bangten

Viiiieeel Farbe haben sie auf's Papier verteilt. Mutmachfarben in Knallorange. In Kinderfarben. Schließlich geht es um ihr Kind. Um Maike oder Lea oder Selin zum Beispiel, die Wochen zu früh geboren wurden und im Inkubator liegen.

Nebenan läuft jetzt die erste Ausstellung ihrer Mütter, die nie ans Malen gedacht haben, als sie eiligst ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die aber am Krankenhaus Links der Weser inzwischen gelernt haben, ihre Angst ums Kind mit leuchtenden Farben zu bekämpfen.

Dass für Frauen mit Frühchen ein Kunsttherapie-Angebot zur Verfügung steht, ist eine Seltenheit. Dass es notwendig ist, zeigen die Erfahrungen der Mütter. Die sich nie vorgestellt hätten, sie würden ihrem Neugeborenem zum ersten Mal auf der Intensivstation begegnen. Oder einen Winzling zu haben, den man nicht auf den Arm nehmen kann, weil er mit so vielen Kabeln und Schläuchen an so viele Maschinen angeschlossen ist, dass man grade noch nach der Hand greifen kann. Ein Baby, das manchmal kaum mehr wiegt als ein paar Packungen Gummibärchen, und das Atemhilfe braucht.

Was dann passiert? Die meisten Mütter sitzen wie hypnotisiert vor dem Inkubator. Schuldgefühle kommen hoch. „Erlebnis-Schock“ nennt die Kunsttherapeutin Elisabeth Holtappels das. „Sie finden nur schwer Zugang zu ihren Gefühlen.“ Deswegen also Knallfarben. Malen. Blockaden lösen. So manche Mutter stand der Kunsttherapie erstmal skeptisch gegenüber. Malen? Therapie?

Aber da waren immerhin Gleich-Betroffene-Mütter von den „Early Birds“. Zum Austauschen und Reden. Und ein unendlich großer Malkasten für so ziemliches jedes Gefühl zwischen Bangen und Freuen.

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Die Ausstellung der „Early Birds“ ist im Krankenhaus Links der Weser, Station 22 zu sehen.

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