ThyssenKrupp warnt vor seinem Gewinn

Nach miesem Halbjahr korrigiert Europas zweitgrößter Stahlkonzern seine Geschäftserwartung drastisch nach unten

DÜSSELDORF dpa ■ Nach einem drastischen Gewinneinbruch im ersten Halbjahr hat Europas zweitgrößter Stahlkonzern ThyssenKrupp seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Der Konzern korrigierte seine Erwartungen von 500 auf 400 Millionen Euro Gewinn vor Steuern. In dieser Prognose seien allerdings Gewinne aus dem Verkauf von Unternehmensanteilen noch nicht enthalten, teilte die ThyssenKrupp AG gestern in Düsseldorf mit. Der Konzernumsatz werde unter dem Vorjahreswert von 38 Milliarden Euro bleiben.

Insgesamt erlitt der Konzern, der Ende März weltweit über 190.000 Menschen beschäftigte, im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2001/02 einen Ergebnisrückgang um über 78 Prozent auf 124 Millionen Euro. In diese Summe flossen allerdings bereits 114 Millionen Euro aus dem Verkauf von Unternehmensbeteiligungen. Der Umsatz ging um acht Prozent auf 17,4 Milliarden Euro zurück.

Als Hauptgrund für den Gewinneinbruch nannte der Konzern die Konjunkturschwäche in Europa. Für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres gebe es zwar Anzeichen für eine Erholung, die Lage bleibe aber auf vielen Märkten sehr labil. Für Westeuropa rechnet ThyssenKrupp kaum mit einem Wachstum von mehr als 1,5 Prozent. Vor allem die Krise auf dem Welt-Stahlmarkt machte dem Konzern zu schaffen. Konnte Europas zweitgrößter Stahlproduzent im ersten Halbjahr des vorigen Geschäftsjahres mit Stahl noch einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 294 Millionen Euro verbuchen, fiel im ersten Halbjahr 2001/02 ein Verlust von 65 Millionen Euro an. Inzwischen habe sich die Marktlage aber verbessert, berichtete ThyssenKrupp. Der Auftragseingang bei der deutschen Stahlindustrie zeige nach oben. Gewinn verbuchten nur die Sparten Autoteile und Maschinenbau.

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