: Parken statt Baden
Umfrage in St. Peter-Ording: Parkverbot auf den Stränden würde ein Drittel aller Gäste fernhalten.
Ein Drittel aller Besucher von St.Peter-Ording will dem Nordseeheilbad fern bleiben, wenn auf dessen Stränden nicht mehr geparkt werden darf. Das hat eine Gästebefragung ergeben. Die Betreiber von Hotels, Pensionen und Gaststätten befürchten deshalb Umsatzeinbußen in Millionenhöhe. Der Urlaubsort auf der Halbinsel Eiderstedt ist der einzige an der schleswig-holsteinischen Festlandsküste auf dessen ausgedehnten natürlichen Sandstränden traditionell geparkt werden darf.
Hintergrund der darüber neu aufgeflammten Debatte ist ein Vertrag zwischen der Gemeinde und der Landesregierung, demzufolge diese Parkmöglichkeiten seit Jahren schrittweise eingeschränkt werden. So sind schon heute einige Strandabschnitte komplett für Autos gesperrt. Begleitet wird dieser Prozess von regelmäßigen Umfragen unter den Gästen.
Diesmal waren Übernachtungsgäste in der Vor- und Nachsaison befragt worden, denn für diese markiert der Herbst 2002 einen Einschnitt. Dann sind auf den Stränden der Ortsteile Böhl und Ording zwischen dem 15. September und dem 15. Juni Autos nicht mehr erlaubt - mit Ausnahme von Ostern und Pfingsten. Bisher galt das Tabu dort nur von November bis März.
Nach Angaben von Bürgermeister Rainer Balsmeier werden im fraglichen Zeitraum 700.000 Übernachtungen gezählt. Wenn davon tatsächlich bis zu einem Drittel wegfielen, seien Millionenverluste die Folge, hieß es kürzlich bei der Präsentation der Untersuchung im Tourismusausschuss. LNO
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