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die vorwürfe gegen blatter

Korruption und Konkurs

Dass vor der Wahl Joseph Blatters zum Fifa-Präsidenten 1998 in Paris dicke Umschläge mit Bargeld die Besitzer wechselten, bekräftigte kürzlich der somalische Verbandschef Farah Addo. Blatter konterte mit der Aussage des nigerianischen Schiedsrichters Lucien Bouchardeau, der Addo kräftig diskreditierte. Bouchardeau wiederum hatte vom Fifa-Präsidenten 25.000 Dollar erhalten, als „humanitäre Hilfe“ aus seiner Privatschatulle und natürlich ohne böse Absicht, wie Blatter treuherzig versicherte. Enthüllt hatte dies der abtrünnige Fifa-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen, der auch eine fragwürdige Zahlung von 100.000 Dollar an den russischen Verbandschef Koloskow öffentlich machte, welcher sich daraufhin zum Blatter-Unterstützer in der Fifa-Exekutive gemausert hatte.

Die Blatter-Gegner in der Fifa erstatteten Anzeige, ihre größte Sorge gilt jedoch den Finanzen des Verbandes nach den Konkursen der Marketingpartner ISL/ISMM und KirchMedia. Blatters Administration hatte jeweils blitzschnell reagiert, zunächst durch die Gründung der Fifa Marketing AG, welche die WM-Rechte vor dem Einfließen in die Konkursmasse bewahrte, dann durch den Transfer der TV-Rechte zur solventen KirchSport AG im schweizerischen Zug. Umstritten ist, wie viel die Pleiten die Fifa kosteten. Blatters Zahlen schrumpfen immer mehr, zuletzt waren es nur noch rund 36 Millionen Franken. Zen-Ruffinen spricht von bis zu 300 Millionen, wirft dem Präsidenten vor, er beleihe künftige Einnahmen, und prophezeit die baldige Zahlungsunfähigkeit des Verbandes. MATTI

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