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Alle Zahlen runter

Axel Springer Verlag verzeichnet den ersten Verlust der Firmengeschichte. Kein Kommentar zur Kirch-Pleite

BERLIN rtr/taz ■ Der Axel Springer Verlag hat angesichts der andauernden Flaute auf dem Anzeigen- und Werbemarkt seine Umsatzerwartungen für 2002 gesenkt. Einen Kommentar über ein mögliches Interesse des Springer Verlags an einem Engagement bei der insolventen Kirch-Gesellschaft KirchMedialehnte Vorstandschef Mathias Döpfner ab. Die Kirch-Gruppe hielt bislang 40 Prozent an Springer, die als Kreditsicherheit bei der Deutschen Bank hinterlegt sind und nach Brancheninformationen im Spätsommer an die Börse gebracht werden sollen.

„Der negative Branchentrend geht weiter. Ein Ende ist aus heutiger Perspektive nicht in Sicht“, zeichnete Döpfner gestern auf der Bilanzpressekonferenz in Berlin ein pessimistisches Bild. Daher werde ein Umsatzzuwachs im laufenden Jahr nur schwer erreichbar sein. Zunächst war Springer noch von einem Umsatzplus von bis zu zwei Prozent ausgegangen, im vergangenen Jahr hatte der Verlag mit 198 Millionen Euro den ersten Verlust in der 50-jährigen Unternehmensgeschichte verbucht. Auch der Umsatz ist 1,3 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro gesunken. Die Aktionäre müssen daher auf eine Dividende für 2001 verzichten.

Noch heftiger trifft es die Mitarbeiter: Am Ziel, bis 2003 zehn Prozent des Personals einzusparen, wird festgehalten. Springers Welt und die Berliner Morgenpost befinden sich bereits seit Ende 2001 auf Kurs Richtung Einheitsredaktion, sollen aber als Titel erhalten bleiben. Ein schwacher Trost bleibt: Die Vorstandsbezüge, so Döpfner, hätten sich im vergangenen Jahr schließlich auch halbiert.

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