: HTRG trabt weiter
Pächterin der Trabrennbahn Bahrenfeld erhält gegen einen Euro Erbbaurecht für die nächsten 40 Jahre
Das Gezerre um die Trabrennbahn in Bahrenfeld ist zu ende. Am Mittwochabend hat die Bürgerschaft der Hamburger Trabrenngesellschaft (HTRG) das Erbbaurecht auf 40 Jahre übertragen, rückwirkend zum 1. Januar 2002. Die Stadt begnügt sich mit einer symbolischen Pacht von einem Euro. Dafür verpflichtet sich die Trabrenngesellschaft, die asbestverseuchte und abgenudelte Tribüne sowie die Außenanlagen zu sanieren. Eine Mantelbebauung, die es den Investoren und Betreibern der Rennbahn erlauben sollte, eine reelle Pacht an die Stadt zu zahlen, ist vom Tisch. Für diese Lösung votierten alle Bürgerschaftsfraktionen mit Ausnahme der GAL, die sich enthielt.
Die Zukunft der Trabrennbahn war jahrelang ungewiss. Die Wirtschaftsbehörde suchte einen Pächter, der rund 180.000 Euro im Jahr zahlen und 3,7 Millionen Euro für die Sanierung der Bahn aufbringen könnte. Weil die Umsätze durch den Rennbetrieb zurückgingen, galt dies als „ohne zusätzliche Einnahmen nicht machbar“.
Eine Mantelbebauung des Rennbahngeländes mit Büros und Freizeiteinrichtungen sollte den Rennbetrieb quersubventionieren, ähnlich wie es bei der Arena im Volkspark einmal geplant war. Zuletzt hatten die Hamburger Immobilienfirma GGW Gewerbe- und Wohnungsbau und die Hamburger Traberpark Bahrenfeld AG darum gepokert, wer auf dem Gelände investieren dürfe. Die Firma Traberpark war mit dem ehemaligen HTRG-Gesellschafter Harald Grendel verbunden.
Auf einen großen Investor kann die HTRG jetzt verzichten: Man sei zuversichtlich, noch im Juni 20 Prozent der erforderlichen 3,7 Millionen Euro als Eigenmittel aus dem Kreise der Gesellschafter aufbringen zu können, sagte HTRG-Sprecherin Jutta Klatte der taz hamburg.
Außerdem lasse der neue Erbbaurechtsvertrag, dem die HTRG-Gesellschafter formell noch zustimmen müssten, größere Spielräume für die Verwertung der Trabrennbahn als bisher. Zum Beispiel dürften jetzt auch außerhalb der Rennzeiten Veranstaltungen im Tribünengebäude organisiert werden. Gleiches gelte für die Gastronomie. Ab Ende Juli sind bereits zwei Traglufthallen für Konzerte genehmigt. Gernot Knödler
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