: Öko-Hennen und Eier werden vernichtet
Pflanzengift Nitrofen erstmals in konventionellem Betrieb gemessen. Absatz für Öko-Geflügel bricht drastisch ein
BERLIN taz ■ In Eiern eines konventionellen Agrarbetriebs aus der Wesermarsch wurde bei einem ersten Test das verbotene Pflanzengift Nitrofen gefunden. Das Ergebnis einer Gegenprobe steht jedoch noch aus, so gestern das Landwirtschaftsministerium von Niedersachsen. Nach Angaben des örtlichen Eierpackverbandes befand sich der Betrieb in Umstellung auf ökologische Produktion. Er hatte Biofutter von dem Hersteller GS agri bezogen, der im Verdacht steht, Verursacher des Skandals zu sein.
Unterdessen werden im Biobereich die Folgen der Giftfunde deutlich: Allein in zwei großen Öko-Eier-Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern müssen voraussichtlich 62.800 Legehennen getötet werden. Tausende Eier werden vernichtet, so gestern das Schweriner Landwirtschaftsministerium. In den Betrieben waren Fleisch und Eier auf Nitrofen getestet worden. Die Werte lagen bis zu 18fach über den Grenzwerten. Weitere Vernichtungsaktionen sind zu befürchten, weil die Supermärkte Bio-Eier und teilweise auch Geflügel ausgelistet haben. Dadurch fehlt der Absatz für die Ware. REM
wirtschaft SEITE 8
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen