: Bälle in Südkorea
Das moderne Seoul reiht sich direkt ein in die Liste der großen und einflussreichen Metropolen dieser Welt. Als Weltfußballzentrum hingegen ist die Stadt bisher weniger auffällig geworden. Heute Nacht freilich hat sich dies schlagartig geändert. Da wurde in Seoul die Weltmeisterschaft 2002 mit der Partie zwischen Frankreich und Senegal eröffnet.
Koreas führende Stadt in Sachen digitaler Technologie ist Suwon. Äußerst modern präsentiert sich auch das gut 44.000 Zuschauer fassende WM-Stadion, das den Mittelpunkt eines ganzen Sportparks bildet.
Busan ist die Stadt mit dem größten Handels- und Fischereihafen Koreas – und speziell in diesem Jahr so etwas wie die Sporthauptstadt des Landes. Neben der Fußball-WM finden in der mit vier Millionen Einwohnern zweitgrößten Stadt Koreas im Oktober auch noch die Asienspiele statt.
Auch wenn Daegu das Zentrum der Textil- und Modeindustrie ist, heißt das nicht, dass hier prinzipiell jene Mannschaften mit den schönsten Trikots aufspielen werden. Sauber und ordentlich geht es im 66.000 Zuschauer fassenden Stadion aber garantiert zu, wie bereits beim Fifa-Confederations-Cup zu sehen war: Nach Ende der Spiele sammelten die Zuschauer nämlich selbst Abfälle und Müll ein. Während der WM, so wurde angekündigt, wollen sie das wieder tun.
Große Frachter aus aller Welt legen im Hafen von Incheon an und verpassen der 2,6-Millionen-Metropole ein besonderes internationales Flair. Da die Stadt zudem über einen der modernsten Flughäfen Koreas verfügt, zählt Incheon zu den internationalen Verkehrsknotenpunkten des Landes.
Koreas Silicon Valley ist Daejon, was sich schlimm anhört, es eigentlich aber gar nicht ist. Das hat damit zu tun, dass Daejeon Natur, Kultur und Technologie auf beinahe einmalige Weise vereint und selbst die gut siebzig hier angesiedelten Forschungslabors nicht als allzu störend empfunden werden.
Die 1,4-Millionen-Einwohner-Stadt Gwangju gilt als die Stadt der Freiheit, der Künste – und des guten Essens. Das moderne Stadion bietet Platz für knapp 43.000 Zuschauer, die abseits der Spiele auch mit Programmen der Kunstbiennale unterhalten werden sollen.
Geradezu berühmt ist die Stadt Jeonju für ein Gericht namens Bibimbap, eine Mischung aus Reis, Gemüse und Paprikapaste, das übrigens garantiert hundefleischfrei sein soll. Auch in Jeonju wurde beim Stadionbau Wert auf Naturverträglichkeit gelegt: So wurde ein durch das Baugelände fließender Fluss nicht begradigt, sondern die Stadionanlage nach seinem Verlauf ausgerichtet.
Eine der südlichsten Städte Südkoreas ist Seogwipo, das auf der Insel Jeju-do liegt, die in erster Linie ein Touristennest mit paradiesischen Stränden und smaragdgrünem Wasser ist.
Als Mekka des koreanischen Fußballs gilt Ulsan – und als einer der schönsten Veranstaltungsorte dieser WM, wozu die Munsu-Arena, die über zwei unterirdische Ebenen sowie drei Etagen über der Erde verfügt, maßgeblich beiträgt. Die Stadt sieht sich zudem als Industriehauptstadt Koreas. Unter anderem ist hier der Autohersteller Hyundai zu Hause.
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