: FDP streitet um Möllemann
Der kulturpolitische Sprecher der FDP im Berliner Abgeordnetenhaus, Wolfgang Jungnickel, hat den Rücktritt des FDP-Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle gefordert. Die Weigerung des nordrhein-westfälischen Landeschefs Jürgen Möllemann, sich öffentlich und unmissverständlich für seine Antisemitismus-Vorwürfe gegen den Vizepräsidenten des Zentralrates der Juden, Michel Friedman, zu entschuldigen, mache die „Affäre Möllemann zu einem Problem Guido Westerwelle“, erklärte Jungnickel am Samstag. Auch Möllemann solle von seinem Posten im Bundesvorstand zurücktreten. Sollte eine Kehrtwende der FDP nicht möglich sein, erklärte Jungnickel, müsse die Gründung einer zweiten liberalen Partei ins Auge gefasst werden. Die FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus reagierte mit Unverständnis auf die Rücktrittsforderung an Westerwelle. „Das ist die absurde Einzelmeinung eines Abgeordneten“, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Martin Lindner. Die Fraktion stehe hinter dem Bundesvorsitzenden.DPA/TAZ
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen