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Baubranche vor Streik

Gewerkschaftsmitglieder stimmen über Arbeitskampf ab. Auch bei den Versicherungen spitzt sich Tarifkonflikt zu

GIESSEN/BERLIN rtr/dpa ■ Im Tarifkonflikt im Baugewerbe stehen erstmals seit über 50 Jahren die Zeichen auf Streik. Die Gewerkschaft IG BAU beschloss gestern, bundesweit die Urabstimmung für einen Arbeitskampf ab dem 17. Juni einzuleiten.

Gewerkschaftschef Klaus Wiesehügel sagte, er gehe davon aus, dass die Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder für den Arbeitskampf stimmen werde. Während der Urabstimmung bis 15. Juni werde es flächendeckend Warnstreiks geben.

Am Samstag war die Schlichtung zwischen IG BAU und Arbeitgebern für die rund 950.000 Beschäftigten der Branche gescheitert. Die Arbeitgeber erklärten danach, sie hätten ab September 2002 bis März 2003 3,0 Prozent mehr Lohn geboten. Die IG BAU fordert 4,5 Prozent. Auch die Versicherungsbranche steuert auf einen Streik zu, dem ersten seit mehr als acht Jahrzehnten. Der Bundesvorstand der Gewerkschaft Ver.di beschloss gestern, kommende Woche mit der Urabstimmung über einen Arbeitskampf zu beginnen. Die Tarifverhandlungen für die rund 240.000 Beschäftigten waren am vorigen Dienstag abgebrochen worden. Ver.di fordert 6,5 Prozent mehr Lohn.

Schärfere Töne werden auch im Tarifkonflikt für die 460.000 Bankangestellten angeschlagen. Hier will Ver.di die Urabstimmung einleiten, falls die Arbeitgeber bei den nächsten Verhandlungen am 13. Juni kein „akzeptables Angebot“ machen. Auch in den Banken soll es bis Mitte Juni Warnstreiks geben.

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