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Plutoniumdieb gesteht

Angeklagter sagt im Prozess, er wollte mit Diebstahl auf Sicherheitsmängel in der WAA Karlsruhe hinweisen

KARLSRUHE ap ■ Ein wegen Diebstahls von radioaktiv verseuchten Gegenständen aus der früheren Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) Angeklagter hat umfassend gestanden. Der 47-Jährige sagte gestern vor dem Landgericht in Karlsruhe, er habe mit der Aktion auf Sicherheitsdefizite in der WAK aufmerksam machen wollen. Der Anklage zufolge entwendete der Mitarbeiter einer Fremdfirma zwischen Anfang 1999 und März 2001 mehrere radioaktiv belastete Wischtücher und ein Röhrchen mit plutoniumhaltiger Flüssigkeit. Dem Angeklagten wird unter anderem die Freisetzung ionisierender Strahlen sowie der unerlaubte Umgang mit radioaktiven Stoffen sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Er habe die Gegenstände an den Strahlenschutzkontrollen vorbeigeschmuggelt, sagte Oberstaatsanwalt Peter Zimmermann.

„Ich wollte wissen, ob es persönlich möglich ist, radioaktives Material aus der WAK rauszubringen“, sagte der Angeklagte. In der Anlage habe es 1999 mehrere meldepflichtige Arbeitsunfälle gegeben, unter den Mitarbeitern habe Unzufriedenheit geherrscht, erklärte er. „Ich bin weder ein Dieb noch terroristisch veranlagt“, sagte der gelernte Bäckermeister. In die Angelegenheit sei niemand eingeweiht gewesen. „Ich bin sehr bestürzt, dass die Sache so ein Ausmaß angenommen hat.“ Unter anderem mussten zwei Wohnungen von den radioaktiven Verseuchungen gereinigt werden. Das Urteil wird für den 21. Juni erwartet.

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