piwik no script img

33 Jahre Vorgeschichte

Hinter der Mauer aus Stein

Hintergrund der „Queerrr Street Days“ wie der großen Paraden sind die Stonewall Riots vom 27. bis 29. Juni 1969 in Greenwich Village, dem Schwulenviertel New Yorks. Hier nahm der CSD seinen Anfang, als BesucherInnen der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street sich weigerten, die damals üblichen Razzien weiter hinzunehmen. Es kam zu Unruhen, Prügeleien mit der Polizei – erstmals wehrten sich Schwule, Lesben und vor allem Transsexuelle gegen die alltägliche Unterdrückung.

„Die Stonewall Riots waren ein Aufstand gegen massive staatliche Repressionen unserer Lebensweisen“, betonen die Queerrr-Street-Days-OrganisatorInen. Bis dahin war zum Beispiel das Tanzen von Männern mit Männern untersagt, an Homosexuelle durfte kein Alkohol ausgeschenkt werden, Männer und Frauen mussten mindestens drei Kleidungstücke tragen, „die dem biologischen Geschlecht entsprechen“. Bei den Razzien ging die Polizei mit Gewalt und Härte vor, Gegenwehr gab es kaum: „Mit zwei Beamten konnten wir 200 Gäste in Schach halten“, stellte ein Policeofficer fest. Bis zu diesem 27. Juni: Plötzlich flogen Flaschen, regneten Geldstücke auf die Cops, die sich völlig überrascht in der Bar verschanzten. Die Gäste des Stonewall Inns stürmten mit einer Parkuhr als Rammbock, so heißt es, die Türen der Bar. UnterstützerInnen kamen hinzu, bis 500 Menschen zwei Tage lang gegen ihre Alltagsdiskriminierung kämpften. Die zehnfache Menge erinnerte in New York ein Jahr später mit einer Demo an dieses Ereignis.

Die Regenbogenfahne, die auch in diesem Jahr wieder nicht über dem Rathaus geflaggt werden wird, taucht 1978 zum ersten Mal im Homo-Kontext auf. Sie wurde von dem US-Künstler Stanley Baker entworfen, auf der Gay Freedom Parade in San Francicso erstmals getragen und ist heute das weltweite Symbol der Homo-Bewegung. AHA

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen