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was macht eigentlich ...Wolfgang Wieland?

Mitte prominent

Es war einmal ein Wahlkreis, der sich was einbilden konnte unter den Berliner Wahlkreisen. Ach was: Auf ihn sah die ganze Republik. Nirgendwo war der Kampf um die Direktmandate spannender, nirgendwo die Liste der Kandidaten durch die Bank prominenter besetzt und nirgendwo war die Brust der Wähler vor dem entscheidenden Sonntag der Bundestagswahl deswegen stärker vor Stolz geschwellt. Der Wahlausgang war nie vorhersehbar. Um den unbekannten Wähler tobte in Mitte der Kampf der Giganten, die da hießen: Thierse (1990, 1994, 1998), Heym (1994), Nooke, Pau, Birthler (1998) und zuletzt sogar Diepgen (2002).

Es war einmal. Die Nookes, Thierses und Schulzes haben sich mit dem Prenzlauer Berg nach Pankow abgesetzt und kandidieren dort. Und das einst stolze Mitte? Wer kennt außerhalb der Stadtgrenzen schon die Namen Jörg-Otto Spiller (SPD), Volker Liepelt (CDU), Stefan Liebich (PDS) oder Gabriele Heise (FDP)? Das hat man nun davon, dass man in der Bezirksfusion mit Tiergarten und Wedding zum Hauptstadtbezirk verschmolzen ist. Bundespolitische Nobodys soll man jetzt wählen.

Wenn da nicht noch jemand wäre – zugegebenermaßen ein kleiner Gigant, der den Wahlkreis nun aus seiner Malaise holen könnte. Eben haben die Grünen Wolfgang Wieland, den Fraktionschef im Abgeordnetenhaus und Justizsenator in der ersten Regierung Wowereit zum Direktkandidaten gekürt. Ein Hauch von Prominenz weht wieder durchs Viertel. KAB

FOTO: ARCHIV

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