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Noch ein weiter Weg

Kann Chemie nachhaltig sein? Oekom research nahm 16 internationale Unternehmen der Branche unter die Lupe

In ein strenges Öko-Portfolio gehören Chemiewerte in der Regel nicht. Doch kommt – trotz aller Kritik – ohne diese Branche niemand mehr aus.

Sechzehn internationale Chemie-Branchenführer, davon acht mit Sitz in Deutschland, hat die Münchener Ratingagentur oekom research jüngst untersucht und in einem Corporate Responsibility Rating anhand von 200 ökologischen und sozialen Kriterien analysiert. Bewertet wurden sie nach einer Skala, die von A+ bis D– reicht. Ergebnis: Die ersten vier Plätze werden von Henkel (B), BASF (B), Bayer (B–) und Merck (B–) belegt. Schlusslicht ist das japanische Unternehmen Mitsubishi Chemical (D+).

„Die Produktionsprozesse verschlingen ungeheure Mengen an Ressourcen“, erklärt der zuständige Analyst Andreas Stefferl. „Prozessoptimierung und Kreislaufwirtschaft haben deshalb „in Zukunft oberste Priorität“. Die Branchenbesten seien richtungsweisend und hätten in den letzten Jahren „deutlich Energieeinsatz reduziert“. Bayer erhielt hierbei gar die Bewertung A. Gleichwohl sei es „ein weiter Weg bis zur umweltfreundlichen Umgestaltung“ der Produktpaletten.

Ambivalent ist zudem, dass zumindest die deutschen Firmen der Branche im Stammland mit guten sozialen Standards zwar „ihre Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern scheinbar erkannt“ haben, gegenüber ihren Kunden aber offenbar nicht: „Alles andere als verantwortungsvoll“, so oekom research, „zeigten sich BASF, Degussa und Merck, die 2001 von der EU-Kommission mit Rekordbußgeldern belegt wurden.“ Hintergund: illegale Preisabsprachen im Vitamingeschäft. ALO

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