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Geschichtsleugner unter sich

1.500 Rechte demonstrierten in Leipzig gegen die „Wehrmachtsausstellung“

LEIPZIG taz ■ Mit offenen Drohungen gegen Jan Philipp Reemtsma und Solidaritätstransparenten für die Waffen-SS demonstrierten am Samstag rund 1.000 Anhänger der rechtsextremen NPD in Leipzig. Lautstarke „Hurra-Rufe“ von ehemaligen Wehrmachtssoldaten, Ex-Waffen-SS-Angehörigen und Neonazis feuerten auch jene NPD-Redner an, die „Schweinejournalisten“ für „eine Hetzjagd“ verantwortlich machten und antisemitische Tiraden gegen „Brunnenvergifter“ und den Zentralrat der Juden in Deutschland verlasen.

Anlass für die vierte Demonstration der extremen Rechten in Leipzig innerhalb von zehn Monaten war die Eröffnung der Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht – Dimensionen des Vernichtungskriegs. 1941–1944“ des Hamburger Instituts für Sozialforschung, die bis Ende Juli auf dem Gelände der Alten Messe gezeigt wird.

Nachdem NPD und militante Kameradschaften schon gegen die erste Wehrmachtsausstellung mobilisiert hatten, ist Leipzig jetzt der vierte Ort, an dem Neonazis auch gegen die überarbeitete Ausstellung auf die Straße gingen.

Getrennt von der NPD marschierten auch rund 500 Aktivisten der militanten Kameradschaften unter Führung des Hamburger Neonazis Christian Worch durch Leipzig. Worchs Anhänger, die zuletzt aufgrund massiver Proteste und Polizeiauflagen dreimal mit Aufmarschversuchen in Leipzig gescheitert waren, feierten am Samstag ihren „Sieg“.

Worch kündigte zudem vier weitere Demonstrationen in Leipzig an. Mehrere hundert Gegendemonstranten, die dem Aufruf des Bündnisses „Jugend ist bunt“ gefolgt waren, wurden von der Polizei von den Rechten fern gehalten.

HEIKE KLEFFNER

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