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CIA soll Saddam stürzen

US-Präsident gibt Geheimdienst Vollmacht. Bin Laden ruft zu Angriff auf US-Ziele auf

WASHINGTON/KARATSCHI rtr/afp ■ US-Präsident George Bush soll den US-Geheimdienst CIA Anfang des Jahres angewiesen haben, Iraks Präsidenten Saddam Hussein mittels verdeckter Operationen zu stürzen. Der CIA sei in der Anweisung auch ermächtigt worden, zur Gefangennahme Husseins tödliche Gewalt anzuwenden, beruft sich die Washington Post auf „informierte Kreise“. Bush hatte den Sturz Husseins wiederholt zum Ziel erklärt. Dem Bericht zufolge erteilte Bush dem CIA umfassende Vollmachten. Aufgeführt wurden unter anderem die Unterstützung oppositioneller Gruppen sowie das verdeckte Sammeln von Informationen über irakische Strukturen.

Derweil ist die Gegenseite nicht untätig, geht aus einem anderen Bericht der Washington Post hervor. Danach hat Extremistenführer Ussama bin Laden im Dezember Al-Qaida-Mitglieder durch einen Vertrauten angewiesen, weltweit amerikanische und jüdische Ziele anzugreifen. Drei in Marokko festgenommene mutmaßliche al-Qaida-Mitglieder hätten dies in Verhören ausgesagt, beruft sich das Blatt auf Kreise mit direkter Kenntnis der Verhöre. Die Anweisungen Bin Ladens seien nach Ansicht marokkanischer Behörden der Hintergrund für die jüngsten Anschläge, darunter der Bombenanschlag auf das US-Konsulat im pakistanischen Karatschi mit elf Toten. Mittlerweile laufen die Ermittlungen dort unter FBI-Beteiligung auf Hochtouren. Während die Polizei zunächst von einem Selbstmordanschlag ausging, verdichteten sich die Hinweise, wonach die Bombe im Auto einer Fahrschule versteckt gewesen sein könnte und ferngezündet wurde. Die vier offenbar ahnungslosen Insassen kamen ums Leben.

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