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Fritz Walter ist tot

Der Ehrenspielführer des DFB-Teams und des 1. FC Kaiserslautern starb gestern im Alter von 81 Jahren

KAISERSLAUTERN dpa ■ Fritz Walter, das Fußball-Idol der 40er- und 50er-Jahre, ist tot. Er starb gestern im Alter von 81 Jahren in seinem Heimatort Alsenborn. Der Ehrenspielführer des DFB-Teams und des 1. FC Kaiserslautern erlebte mit dem Gewinn der WM 1954 als Kapitän der deutschen Mannschaft den Höhepunkt seiner sportlichen Karriere. Der Ehrenbürger von Kaiserslautern war die rechte Hand vom „Chef“, wie er Bundestrainer Sepp Herberger liebe- und respektvoll nannte.

Fritz Walter galt als einer der besten Fußballspieler. Bereits sein erster Auftritt in der deutschen Nationalelf machte den damals 19-jährigen Pfälzer mit einem Schlag landesweit berühmt. Er schoss beim 9:3-Sieg Deutschlands am 14. März 1940 in Frankfurt gegen Rumänien auf Anhieb drei Tore. Fortan war er Stammspieler im Nationalteam. Bis zur kriegsbedingten Länderspielpause ab dem 22. November 1942 absolvierte der torgefährliche Stürmer 24 Spiele und schoss 19 Tore.

Erst fast neun Jahre später konnte Fritz Walter am 15. April 1951 in Zürich mit dem Länderspiel gegen die Schweiz (3:2) seine internationale Karriere fortsetzen. Die ganz großen und spektakulären Erfolge des Pfälzers wurden erst nach 1945 in die Annalen eingetragen – überragt vom 4. Juli 1954 im Wankdorfstadion von Bern, als der Lauterer nach dem legendären 3:2-Triumph der Nationalmannschaft im WM-Finale gegen den haushohen Favoriten Ungarn die Weltmeisterschafts-Trophäe in Händen hielt. Als er 1958 seine internationale Laufbahn beendete, standen 61 Länderspiele (33 Tore) in seinem Rekordbuch.

Der spätere Ehrenspielführer der Nationalmannschaft begann 1959 eine neue Karriere. Nicht als Trainer, der er in den 40er-Jahren gelegentlich in Kaiserslautern war, sondern als Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung. Hier engagierte er sich für die Resozialisierung jugendlicher Straftäter. 1998 legte er diese Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen nieder.

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