miethai & co Ferienwohnungen: Ärger im Urlaub
Auch im Urlaub kann es Ärger mit den angemieteten „vier Wänden“ geben: Es regnet beispielsweise in die Ferienwohnung oder die Toilettenspülung im Ferienhäuschen ist defekt. Die Rechte der UrlauberInnen sind je nach Vertragsgestaltung in solchen Mängelfällen unterschiedlich.
Wurde die Ferienwohnung oder das Ferienhaus von einem Reiseveranstalter oder einem Ferienwohnungsvermittler angemietet, so gelten die Vorschriften des Reiserechtes (§§ 651a ff BGB). Hier kann, wenn die Wohnung mangelhaft ist, der Reisepreis gemindert und die Wohnung unter bestimmten Voraussetzungen fristlos gekündigt werden.
Notwendig ist auf jeden Fall die sofortige Beschwerde beim Reisevermittler bzw. Veranstalter. Im Reiserecht ist zudem ein Schadensersatzanspruch geregelt, der auch eine Entschädigung wegen entgangener Urlaubsfreuden in der fremden Wohnung umfasst.
Wichtig ist, dass neben der unverzüglichen Mängelanzeige eventuelle Rückzahlungs- beziehungsweise Schadensersatzansprüche binnen einer Frist von vier Wochen nach dem Reiseende gegenüber dem Vertragspartner geltend gemacht werden müssen.
Wird die Wohnung hingegen von dem Eigentümer selbst oder einer Hausverwaltung angemietet, so gilt das Mietrecht (§ 536 ff BGB). Ein Mangel der Wohnung ist auch hier dem Vermieter schnellstmöglich anzuzeigen, um die Miete mindern zu können.
Die MieterInnen können weiterhin aufgrund des Mangels die Wohnung mit sofortiger Wirkung kündigen, wenn der Vermieter den Mangel trotz Fristsetzung nicht behoben hat.
Nachteilig für die MieterInnen ist jedoch: Im Gegensatz zum Reiserecht ist im Mietrecht eine Entschädigung für nutzlos aufgewendeten Urlaub nicht vorgesehen.
Fotohinweis: Sabine Weiss ist Juristin bei Mieter helfen Mietern, Bartelsstr. 30, 20259 Hamburg, Tel. 431 39 40, info@mhmhamburg.de, www.mhmhamburg.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen