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Ist Adolf

Um dem Faschismus auf die Spur zu kommen, muss Pip Utton im Selbstversuch auch den Rassisten mimen

„Adolf“ Montag bis Sonntag, 20 Uhr (sowie Montag bis Freitag, 11 Uhr), Akademie der Künste, Hanseatenweg 10. Karten: ☎ 6 91 12 11

Eine teuflische Mimikry: Da klebt sich der britsche Schauspieler Pip Utton das Bärtchen an, und schon quillt ihm das ganze krude Zeug aus dem Mund, was Adolf Hitler in „Mein Kampf“ und den „Tischgesprächen“ so zusammengeschrieben hat. Utton geifert und zornt, gibt in Gestik und Mimik den Führer (nur dass hier englisch gesprochen wird), und wenn sich der Schauspieler dann endlich das Bärtchen aus dem Gesicht reißt, ist der Spuk noch lange nicht vorbei. Nur dass der jetzt ganz freundlich dahergeschlendert kommt. Arglos scherzend vorgetragene kleine Gehässigkeiten. Kumpelhaft erzählte Witze. Immer schmutziger gefärbte Anspielungen, Stammtischparolen: Bis der Rassist wieder ganz unverblümt da steht und neu nach einem Hitler schreit. „Adolf – Theatre against racism“: „Erschreckend, ätzend, lähmend. Es ist völlig unmöglich, sich der Sache zu entziehen“, schrieb The Scotsman über den Theatererfolg des Fringe-Festivals in Edinburgh. Dank der Friends of Italian Opera ist diese schauspielerische Tour de force nun auch in Berlin zu sehen.

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