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444 Millionen: BVG und Bäder

Berlin lässt sich sein städtisches Nahverkehrsunternehmen einiges kosten. In diesem Jahr sollen rund 396 Millionen Euro an die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gehen, im nächsten sind es 374 Millionen Euro. Hinzu kommen noch weitere Millionen, die für Versorgungsansprüche ehemaliger BVG-Mitarbeiter, Zuschüsse für Schüler-, Semestertickets und Ähnliches ausgegeben werden.

Immer wieder wird gefordert, die Strukturen der Verkehrsbetriebe effizienter zu gestalten. Andernfalls zöge ein Subventionsabbau sofort die Erhöhung der Fahrpreise nach sich. Wohin das führen kann, sieht man bei den Bäderbetrieben. Denn obwohl die Eintrittspreise drastisch gestiegen sind, zahlt der Senat in diesem Jahr immer noch 48 Millionen Euro an die Bäder, im nächsten Jahr werden es noch rund 41 Millionen sein. Im vergangenen Jahr war der öffentliche Zuschuss mit 60 Millionen Euro noch wesentlich höher.

Kein Wunder, dass manch Bademeister bei aller Aufregung über die neuen Preise behaupten kann: Noch wird jeder Schwimmbadbesuch mit mehr als 5 Euro subventioniert. Die Frage ist nur: Müssen sich solch sozial- und gesundheitspolitisch sinnvolle Dinge wie der Besuch eines Schwimmbades immer marktwirtschaftlich rechnen? Oder für den Nahverkehr anders gefragt: Wie hoch müsste der Preis für einen Einzelfahrschein der BVG sein, sollte das Land auf jegliche Subvention für sein Unternehmen verzichten und der Busfahrer aber einen halbwegs anständigen Lohn erhalten können?

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