: Traumfabrik Neukölln
Der südöstliche Bezirk gilt nicht gerade als kultureller Nabel der Hauptstadt. Doch in den nächsten 48 Stunden ist (fast) alles anders
Einmal im Jahr wird 48 Stunden lang deutlich, dass es in Neukölln mehr zu verteidigen gibt als das Klischee von Jogginganzug und Plastiktüte. Neben zahlreichen Institutionen und KünstlerInnen des Bezirks sind auch in diesem Jahr bei der flächendeckenden Kulturoffensive Gäste aus anderen Stadtteilen vertreten, für die soziale Themen in der künstlerischen Umsetzung von Bedeutung sind. Die Galerie Walden zum Beispiel: Durch ihre Mitarbeit wird das Neuköllner Rathaus in die Botschaft der „Vereinten Nationen Utopias“ transformiert. Höchst offiziell versteht sich, mit Reden, Sekt und Gipfelkochen. Bereits am Eingangstor Neuköllns, dem Hermannplatz, erwartet die unterirdisch Reisenden ein Sprechtheater der Neuköllner Oper. Am S-Bahnhof Neukölln angekommen, ist das Stück zwar zu Ende, doch oben warten weitere Attraktionen. Einige Meter entfernt lässt sich etwa die Traumfabrik entdecken. Das Projekt nutzt die Tage, um sich der Öffentlichkeit vorzustellen. In der alten Matratzenfabrik soll ein Kulturzentrum für osteuropäische Kunst installiert werden. Geplant ist das im Genossenschaftsstil. Unter dem Motto „träumt weiter …“ wird hier heute mit Kaminers Russendisko die Verleihung des Grimme-Preises an das Filmprojekt „Borscht“ gefeiert. Zudem günstig: die Neukölln-Card. Für neun Euro drei Tage umsonst BVG fahren und dazu alle Veranstaltungen von „48 Sunden Neukölln“ zum halben Preis.
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