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Wettflug der Eitelkeiten

Deutsche Politikerschwemme auf dem Weg nach Japan, doch die Platzhirsche gehen sich aus dem Weg

BERLIN taz ■ Für etwas über 600 Euro waren zuletzt noch Karten für das WM-Finale zu bekommen, die deutschen Steuerzahler kostet das große Ereignis eine Kleinigkeit mehr. Für das „Privatvergnügen“ der Politiker, die im Luftwaffen-Airbus nach Yokohama schweben, sind nach Angaben des Bundes der Steuerzahler 220.000 Euro zu entrichten. Unter dem Eindruck der einsetzenden Kritik sagten einige geladene Gäste die Reise bereits ab.

Unter dem Rest ist eine kuriose Diskussion darüber ausgebrochen, die an den Abschlussball eines Tanzkurses erinnert: Wer wann mit wem? Auf keinen Fall Schröder mit Stoiber, wie es scheint. Beide hatten eine Einladung des DFB erhalten, mit der Mannschaft zurück nach Deutschland zu fliegen, doch Schröder lehnte in raffinierter Weise ab. Das Team habe den Triumphzug in Frankfurt allein verdient, die Politik solle sich da raushalten, ließ er mitteilen, wodurch Kontrahent Stoiber, wenn er das Angebot wahrnimmt, als eitler Stiesel dasteht, der sich nur im Erfolg der Fußballer sonnen will. Weil er das noch nicht gemerkt hat, hielt der Bayer an seiner Absicht fest, die Mannschaft zu begleiten. Sollte er es sich noch anders überlegen, so Schröder, sei in der Regierungsmaschine ein Plätzchen für ihn frei.

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