Limburg beugt sich Papst

Als letztes deutsches katholisches Bistum steigt Limburg aus der Schwangerenkonfliktberatung aus

LIMBURG afp ■ Als letztes katholisches Bistum in Deutschland ist das Bistum Limburg gestern aus der Schwangerenkonfliktberatung ausgestiegen. Mit dem Stichtag 1. Juli verloren die zwölf Limburger Beratungsstellen ihr bisheriges Statut und dürfen künftig keine Beratungsscheine mehr ausstellen, sagte der Bistumsmitarbeiter Ferdinand Löhr gestern. Die Scheine sind Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung. Künftig dürfen in den vor allem von der Caritas betriebenen Stellen nur noch allgemeine Beratungen ohne Schein angeboten werden.

Mit dem Ausstieg musste sich der Limburger Bischof Franz Kamphaus jetzt endgültig Papst Johannes Paul II. beugen. Kamphaus hatte sich geweigert, den vom Papst angeordneten Ausstieg umzusetzen. Die anderen Bistümer hatten trotz Widerständen vonseiten der Gläubigen bereits im Herbst 2000 beschlossen, der päpstlichen Aufforderung zu folgen. Im März setzte sich Johannes Paul II. schließlich über Bischof Kamphaus hinweg und entzog diesem die Zuständigkeit für die Beratung. Stattdessen beauftragte der Papst Limburgs Weihbischof Gerhard Pieschl damit, den Ausstieg in die Wege zu leiten.