: was macht meciar?
Durchgreifen
Die Vorwürfe in- und ausländische Politiker gegen Mečiar sind zahlreich: Diskriminierung der ungarischen Minderheit, Gleichschaltung der Medien, diktatorischer Politikstil, Kontrolle der privatisierten Wirtschaft, Verfolgung politischer Gegner. Geradezu groteske Züge nahm die Auseinandersetzung zwischen Mečiar und seinem Hauptgegner, dem damaligen slowakischen Präsidenten Roman Kovác an, als 1995 dessen Sohn entführt wurde und man allgemein annahm, dass Mečiar hinter dieser Aktion steckte.
1997 ließ Mečiar schließlich ein Referendum über den Nato-Beitritt und die Direktwahl des Staatsoberhauptes mit Hilfe von Manipulationen des Innenministeriums scheitern: Statt der benötigten 50 Prozent wählten nur 9,5 Prozent.
Die EU bezeichnete die slowakische Demokratie und Rechtsstaatlichkeit als „nicht ausreichend“. Im Unterschied zu Tschechien, Ungarn und Polen wurde die Slowakei 1997 nicht in die Nato aufgenommen. Bei den Verhandlungen mit der EU war sie in der zweiten Beitrittsgruppe, hat aber unter der jetzigen Regierung aufgeholt. HER
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