: was macht eigentlich ...Guido Westerwelle?
Draußen bleiben
Das hat er sich so super vorgestellt: Halbnackt auf einem Techno-Truck stehen, mit der Hüfte wackeln, die Arme gen Himmel gereckt – und schon jubeln ihm Millionen zu. DJ „18 for ever“ gibt den Ravern, was sie brauchen: Bass. Und kriegt, was er braucht: Fame. Guido Westerwelle will eben nicht nur Kanzler, sondern vor allem geliebt werden. Weil man dafür als DJ auf der Love Parade ganz gute Tickets hat, wollte sich der FDP-Chef mal eben einen Truck mieten und bei dem Umzug mitfahren.
Aber Westerwelle hat wie Edmund Stoiber wenig Glück bei der Szene. Während der Bayer jüngst wie bestellt und nicht abgeholt im „90 Grad“ herumstand, ließen Love-Parade-Manager den FDP-Mann gar nicht erst rein. Das liegt nicht daran, dass kaum jemand dem Möllemann-Protegé das diesjährige Paradenmotto „access peace“ abkaufen würde – es liegt schlicht an der Marktwirtschaft: Weil sich die Love Parade besser an zahlungskräftige Firmen vermarkten lässt, wenn nicht Hinz und Kunz auf jedem Wagen herumhängen und Arbeitsplätze oder billiges Benzin versprechen, haben Parteien auf dem Techno-Umzug nichts zu suchen.
Bedauerlich ist das nicht; schließlich ist längst nicht ausgemacht, dass das Niveau von Dr.-Motte-Statements nicht zu unterbieten wäre. Das unausgesprochene Motto „Kommerz statt Politik“ ist da nur konsequent, eigentlich müsste es dem FDP-Chef gefallen. Herr Westerwelle, nicht mitfahren, sondern mitlaufen! Das kann niemand verbieten. ROT/FOTO: RTR
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen