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Babcock im Verkauf

Franzosen dementieren Verhandlungen. Neuer Chef Piepenburg sollte gestern Abend gewählt werden

OBERHAUSEN taz/ap ■ Die Suche nach einem Interessenten für das Herzstück des insolventen Anlagenbauers Babcock Borsig, die Energietechnik, gestaltet sich offenbar schwieriger als erwartet. Der französische Kraftwerksbauer Alstom bestritt in Paris Berichte über Verhandlungen zur Übernahme von Teilen des Oberhausener Traditionskonzerns. Babcock Borsig und Alstom sind in Europa die einzigen verbliebenen Hersteller von Steinkohle-Kraftwerken.

Auch andere Unternehmensteile wie das amerikanische Energietechnikgeschäft oder der Maschinenbauer Schumag sollen nach Zeitungsberichten verkauft werden. Die IG-Metall-Vertreterin Hannelore Elze kündigte allerdings den Widerstand der Gewerkschaft gegen eine Zerschlagung des Unternehmens an. „Wir wollen auf jeden Fall verhindern, dass Perlen verkauft werden und nur ein Gerippe übrig bleibt, das nicht mehr überlebensfähig ist.“ Noch gestern Abend sollte der Insolvenzverwalter Horst Piepenburg vom Aufsichtsrat zum Vorstandschef gewählt werden. „Piepenburg ist eine gute Wahl“, sagt Manager Jochen Feise über den designierten Vorstandschef von Babcock Borsig. Zwei Jahre lang arbeitete Feise unter Piepenburg bei der Dorstener Maschinenfabrik. „Mit jeder Faser seines Herzens“, schwärmt Feise, habe sich der 45-Jährige für die Fortführung der Traditionsfabrik eingesetzt.

Die weltweit 22.000 Arbeitnehmer bei Babcock, allein 8.500 im Ruhrgebiet, hoffen weiter. Am Montag scheiterten die Rettungsversuche unter Leitung des Ministerpräsidenten Wolfgang Clement. Obwohl die Belegschaft Lohnkürzungen beschloss und die Landesregierung den Auftrag für ein Steinkohlekraftwerk in Aussicht stellte, zeigten die Banken kein Vertrauen in die Zukunft des Anlagen- und Maschinenbauers. C. SCHURIAN

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