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wachsende stadtChancen und Nebenwirkungen

Der Teufel steckt bekanntlich im Detail, das Prinzip gleichwohl ist richtig. Die Zielvorstellung eines wachsenden Hamburg, die der Senat formuliert, skizziert die beste aller Antworten auf die Fragen, mit denen dieser Stadtstaat in den kommenden Jahrzehnten sich konfrontiert sehen wird.

Kommentarvon SVEN-MCHAEL VEIT

Eine Stadt wie Hamburg muss sich, wohl oder übel, auf neue Herausforderungen einstellen, wenn sie nicht an Bedeutung verlieren will. In der Boom-Region Ostsee zwischen St. Petersburg, Stockholm, Kopenhagen und Berlin muss die Hafen- und Handelsmetropole an der Elbe ihre Rolle neu definieren, wenn sie weiterhin eine spielen will.

Dieser Notwendigkeit stellt sich der Senat, und dass er Vorarbeiten von Rot-Grün konsequent weiterentwickeln will, ist ihm nicht vorzuwerfen. Ein umfassendes Gesamtkonzept für die Entwicklung dieser Stadt zu formulieren – wirtschaftspolitisch, städtebaulich und stadtplanerisch – ist eine Aufgabe, an der keine Regierung vorbeikäme.

In der Chance jedoch liegt auch die Gefahr. Autobahnringe oder ein moderner öffentlicher Nahverkehr, Gewerbebrachen oder Landschaftsschutzgebiete, Eigentumswohnungsblöcke und Reihenhausvorstädte oder lebendige Stadtteile mit bezahlbaren Wohnungen – das sind die Messlatten für eine soziale Stadtentwicklung.

Wenn die konkreten Prüfergebnisse vorliegen, wird abzuschätzen sein, wie groß die Risiken und Nebenwirkungen sind. Nach den bisherigen Erfahrungen mit Schwarz-Schill ist Skepsis angebracht.

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