: Pharmariese wächst
Konzentration: Branchenerster Pfizer übernimmt Konkurrenten Pharmacia für 60 Milliarden US-Dollar
NEW YORK dpa ■ Der US-Pharmariese Pfizer will seinen schwedisch-amerikanischen Konkurrenten Pharmacia für 60 Milliarden Dollar (etwa 60,06 Milliarden Euro) kaufen. Das haben beide Unternehmen gestern bestätigt. Pfizer baut damit seine Spitzenposition als weltgrößter Pharmakonzern weiter aus und steigert seinen Umsatz auf 48 Milliarden Dollar. Das neue Unternehmen wird ein Forschungsbudget von mehr als 7 Milliarden Dollar zur Verfügung haben.
Pharmacia wird seinen Anteil von 84 Prozent an dem Agrar-Biotechnologie-Unternehmen Monsanto an die eigenen Aktionäre abgeben. Danach sollen die Pharmacia-Aktionäre 1,4 Pfizer-Aktien je eigenen Anteil erhalten. Dies läuft auf einen Kaufpreis von 45,08 Dollar je Pharmacia-Aktie oder auf ein Aufgeld von 36 Prozent hinaus. Pfizer erhält durch den Deal die vollen Rechte für das Arthritis-Medikament Celebrex, das als Kronjuwel unter den umsatzstärksten Arzneimitteln gilt. Allerdings vermarktet Pfizer Celebrex und das Nachfolgemedikament Bextra bereits jetzt gemeinsam mit Pharmacia. Pharmacia bringt auch das Glaukom-Medikament Xalatan und das Krebsheilmittel Camptosar in die Ehe. Pfizer ist bei Herz- und Kreislaufmedikamenten mit seinem Bestseller Lipitor und dem Blutdruckmittel Norvasc, seinem Antibiotikum Zithromax und seinem Epilepsiemedikament Neurontin besonders stark und durch die Potenzpille Viagra bekannt.
Pfizer wird seinen weltweiten Pharma-Marktanteil von acht auf elf Prozent erhöhen. Angesichts dieser Größe dürfte es eine intensive kartellrechtliche Untersuchung geben, doch erwarten Branchenkenner keine unüberwindbaren Probleme: Die Produkte überschneiden sich nur geringfügig.
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