: Spektakel gegen Gelöbnis
Militärgegner protestieren in Berlin mit satirischen Aktionen gegen öffentliches Bundeswehrgelöbnis
BERLIN dpa ■ Mit einem satirischen Spektakel haben junge Militärgegner gestern in Berlin gegen das Bundeswehrgelöbnis am kommenden Samstag protestiert. Etwa 20 als Rekruten verkleidete Frauen und Männer absolvierten auf dem Alexanderplatz in Berlin-Mitte einen „Übungsparcours“ mit den Stationen „Exerzieren“, „Schießübungen“, „Gelöbnis“ und „Heldentod Sterben“. Die Aktion ist Teil mehrerer Veranstaltungen des Bündnisses „Gelöbnix“ aus etwa 40 Organisationen, darunter Jusos, Globalisierungskritiker und Kriegsgegner.
Unter den Berliner Parteien herrschen indessen gegensätzliche Auffassungen zum Gelöbnis. PDS-Landeschef Stefan Liebich zum Beispiel bezeichnete die Gelöbniszeremonie als „unzeitgemäßes Relikt aus dem vorigen Jahrhundert“. Seine Partei lehne „nicht nur das Ritual ab, sondern die gesamte Ausrichtung der Bundeswehr auf weltweite Intervention“, sagte er in einem Zeitungsinterview. Dagegen zeigt das Gelöbnis nach Ansicht des FDP-Fraktionsvorsitzenden Martin Lindner, dass „die Bundeswehr in der Mitte der Gesellschaft“ stehe.
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