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Focus-Kommando

Rätselraten um angeblichen Terrorangriff auf jüdische oder amerikanische Einrichtung. Polizei: Keine Gefahr

Berlin ist nach einem Bericht von Focus-online möglicherweise von einem Terroranschlag bedroht. Ein mehrköpfiges arabisches Killerkommando plane die Erstürmung einer Synagoge oder Botschaft, hieß es mit Hinweis auf vertrauliche Informationen des Bundeskriminalamtes (BKA). Der Angriff drohe einer israelischen oder US-amerikanischen Einrichtung. Der Onlinedienst will die Informationen zuverlässig aus Sicherheitskreisen bezogen haben.

Dagegen sieht die Berliner Polizei nach derzeitigem Erkenntnisstand „keine akute Gefährdungssituation“. Da die Schutzmaßnahmen für gefährdete Einrichtungen seit den Terroranschlägen vom 11. September ohnehin „ein hohes Niveau“ hätten, seien zusätzliche Vorkehrungen gegenwärtig nicht nötig, sagte eine Sprecherin. Das habe die jüngste Lageanalyse vom 12. Juli ergeben. Zu Details des Focus-online-Berichts wollte sich die Sprecherin nicht äußern. Auch die Ermittlungen des BKA wollte das LKA nicht kommentieren.

Dem Bericht zufolge hat sich ein Syrer in Berlin dem Staatsschutz anvertraut. Bereits Mitte vergangener Woche habe der Mann in mehrstündigen Vernehmungen angegeben, er sei Zeuge einer geheimen Runde gewesen, in der es um die Planung eines Terroranschlags ging. An dem konspirativen Treffen hätten zehn Männer aus Tunesien, Afghanistan, Marokko und Algerien teilgenommen. Mehrere Maschinenpistolen sowie Revolver und Pistolen mit Schalldämpfern seien im Anschluss verteilt worden.

Der Zeuge habe die Fahnder zu seinem geheimen Waffendepot geführt. In Berlin-Tiergarten hätten die Beamten in einem Erdversteck eine eingegrabene Waffe gefunden. Dies habe umgehend zu einer Verschärfung der Gefährdungslage geführt. Das BKA habe ein Festnahme-Kommando der Grenzschutz-Truppe GSG 9 angefordert. DDP

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