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Schwarz vor Rot

Wahlforscher sehen kaum Siegchancen für SPD

BERLIN/HAMBURG dpa ■ Acht Wochen vor der Bundestagswahl räumen führende Meinungsforscher der SPD immer weniger Chancen auf einen Sieg ein. Gleichzeitig seien aber auch noch 30 Prozent der Wahlberechtigten unentschieden, worauf zum Beispiel das Forsa-Institut am Wochenende hinwies.

Die Chefin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Elisabeth Noelle-Neumann, sagte in der Bild-Zeitung, für sie sei die Wahl „klar gelaufen“. Auch Forsa-Chef Manfred Güllner sieht die Wahl für die Sozialdemokraten zwar „noch nicht endgültig“ verloren, erklärte aber: „Für die SPD wird es jetzt von Tag zu Tag schwerer.“ Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner bemerkte: „Ich wüsste nicht, wie es Gerhard Schröder noch reißen will.“

Nach einer Mitte der Woche erhobenen Emnid-Umfrage für das Magazin Focus wird erstmals auch die Arbeit von Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) besser bewertet als die Schröders. Stoiber erhält danach 56 Prozent Zustimmung, während Schröder nur noch auf 54 Prozent kommt.

Forsa-Mann Güllner vertrat die Auffassung, rund 30 Prozent der Wähler seien noch unentschieden, „die meisten davon frühere SPD-Wähler“. Nun komme es für die SPD in den nächsten Wochen darauf an, unentschlossene Wähler noch zu mobilisieren“. Emnid-Chef Schöppner räumte zwar ein, dass „die Wechselstimmung nicht so stark ist wie vor vier Jahren bei der Abwahl von Helmut Kohl“. Bei den Wählern habe sich aber in Bezug auf Rot-Grün der Eindruck verfestigt: „Die können's nicht.“

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