piwik no script img

Aquarien-Theater

Das Lübecker Unterwasser Marionetten Theater gastiert ab morgen mit zwei Stücken in Oldenburg

Unter Wasser wurde – besonders im Zeichen von Rekordversuchen – schon so einiges ausprobiert: Paare gaben sich umgeben vom feuchten Element das Ja- Wort, Schachspieler zerbrachen sich im kühlen Nass die Köpfe. Das Lübecker Unterwasser Marionetten Theater, das vom 31. Juli bis zum 4. August im Rahmen des Oldenburger Kultursommers an der Hunte weilt, bereichert diese Palette an ungewöhnlichen Events nun um eine künstlerische Variante: Es lässt seine Puppen im Aquarium tanzen.

Gleich zwei Stücke hat das 1989 von Simone Frömming und Wolf Malten gegründete Theater im Gepäck. Zum einen eine an Kinder ab drei Jahren gerichtete Umsetzung von Marcus Pfisters Bilderbuchklassiker „Der Regenbogenfisch“. Das immerhn erscheint einigermaßen nahe liegend. Wo sonst könnte man die schillernde Meerseswelt der Vorlage besser umsetzen, als in einem 3.000 Liter fassenden Bühnenaquarium?

Schafe hingegen sind nicht gerade als grandiose Schwimmer oder begnadete Taucher bekannt. Dennoch dreht sich in dem zweiten Stück des Unterwasser-Theaters „Sheep Stories“ alles um die wolligen Nutztiere und ihre verborgenen Seiten. Auch sie nämlich durchleben Gefühle, die keinem empfindsamen Wesen über und unter Wasser fremd sind, von überschäumendem Glück bis zum Selbstmordgedanken.

Die skurrile Revue flauschiger Gesellen wurde für ein Straßentheater-Festival in Finnland entwickelt und ist daher in einfachem Schulenglisch gehalten, was bestens mit dem trockenen britisch anmutenden Humor der Inszenierung korrespondiert.

Zwar müssen die in Zusammenarbeit mit den bayrischen Schafsspezialisten von „Sheepworld“ entwickelten tierischen Darsteller nicht von Anfang an abtauchen, ihr auf zehn Liter begrenztes Aquarium bleibt aber keineswegs während der gesamten Vorstellung trocken.

Mit Inszenierungen wie „20.000 Meilen unter dem Meer“ oder „Der kleine Hai“ begeisterte das Ensemble bereits bei Gastspielen in Italien, Schweden oder der GUS. Jetzt kann man sich auch in der Oldenburger Theater Fabrik Rosenstraße von seinen ungewöhnlichen Darbietungen amüsieren und verzaubern lassen.

Christoph Kutzer

Termine: „Der Regenbogenfisch“ wird aufgeführt am 31. Juli, 1. und 2. August (jeweils um 10 und um 15 Uhr) sowie am 3. und 4. August (jeweils um 15 und 17 Uhr). „Sheep Stories“ ist vom 31. Juli bis 4. August um 20 Uhr zu sehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen