: was macht eigentlich ...… Franzi?
Durch uns zum Sieg
Zwei Minuten, eine Sekunde und zwölf Hunderstelsekunden hat es gestern gedauert. Dann schlug die Prinzessin der Bahnen als Vorlauf-Dritte am Beckenrand an. Angestrengt hat sie sich dafür nicht. „Keine Kraft vergeuden“, sagte Franzi cool. Genau, denn heute ist der große Tag. Der Endlauf. Da will Franzi ihren Weltrekord von Rom brechen. Nur 1:56,78 Minuten für 200 Meter Wasserweg. Diese Zahl steht seit 1994 wie in Stein gemeißelt, doch heute wird Franzi ihr eigenes Denkmal stürzen. Denn für sie sind diese 200 Meter „heilig“, ihre „ganze Konzentration liegt auf dem Rennen.“ Wer will da schon an die Unglücks-EM von Wien 1995 denken oder an das Debakel von Sydney 2000, wo sich Franzi jedes Mal selbst hinauswarf? An das Geläster der Neidnichtse aus Schwimmsport und Presse? Nein, heute wird alles anders. Selbst die alten Tratschen aus dem eigenen Team geben nach dreimal Berliner Franzi-Gold zu: „Ohne sie ist es im Wasser nicht dasselbe.“ Ihr Trainer ist ebenfalls begeistert, und Handball-Freund Stefan Kretzschmar will demnächst ein Kind haben. Ihre Nächsten machen es Franzi also leicht. Da sollte sich jeder Einzelne von uns fragen: Was kann ich tun? Lieb sein! „Mich durchströmen derzeit wahnsinnig viele Emotionen. Beim Spaziergang durch Berlin spüre ich die Warmherzigkeit und Freude der Menschen und sauge sie in mich auf“, hauchte unser Golden Girl gestern. Also: Seid nett zueinander, seid nett zu Franzi! Sie spürt es, egal wo sie ist. Wenn wir es wollen, wird Franzi siegen. DS/FOTO: ARCHIV
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