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11. September genutzt

Forscher messen erstmals Auswirkungen des Flugverkehrs auf das Wetter

BERLIN taz ■ Erstmals wurden die Auswirkungen der Kondensstreifen von Flugzeugen auf die Temperatur genau vermessen. Der Ausstoß der Verbrennungsprodukte von Airbus, Boeing und Co stand schon lange im Verdacht, das Wetter zu beeinflussen. Allerdings konnte ihr Effekt nicht bestimmt werden, weil keine Vergleichsmessungen ohne Passagier- und Frachtflugverkehr möglich waren. Das änderte sich mit den Anschlägen vom 11. September. Danach war für drei Tage jeder zivile Luftverkehr über den USA untersagt. Wissenschaftler um ein Team der Universität von Wisconsin-Whitewater nutzten diese makabre Chance und verglichen die Messwerte von 4.000 Wetterstationen dieser Tage mit den Werten der gleichen Zeit der vergangenen Jahrzehnte.

Das Ergebnis laut einer Veröffentlichung im Wissenschaftsmagazin Nature: Ohne die Flugzeugabgase war der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht um gut ein Grad Celsius höher – vermutlich weil die Kondensstreifen in der Atmosphäre am Tag Sonnenlicht reflektieren und außerdem Tageswärme speichern und des Nachts wieder abgeben. Nach Ansicht der Wissenschaftler haben damit die Abgase in Regionen mit dichtem Flugverkehr Auswirkungen auf das Wetter – und zwar in einer ähnlichen Größenordnung wie Treibhausgase. Betrachte man die Atmosphäre jedoch weltweit, sei der Effekt der Kondensstreifen vernachlässigbar klein – schließlich sind weite Teile des Globus praktisch flugverkehrsfrei. REM

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