: Festnahme unter Passantenprotest
Die Polizei hat am Freitagabend am Bahnhof Altona nach Einschätzung von mehreren Passanten auf rabiate Weise einen Mann festgenommen. Als die Passanten sie dafür kritisierten, reagierten die Beamten mit Drohungen und einer Festnahme. Gegen die Frau erstattete die Polizei Anzeige wegen versuchter Gefangenenbefreiung. Zeugen bewerteten das der taz hamburg gegenüber als absurd. Christa Verstegge-Bah zeigte sich „entsetzt“, wie die Polizisten mit ihnen umsprangen.
Der dunkelhäutige Mann war von drei Männern in Zivil an der Ampel zwischen Bahnhofsgelände und Platz der Republik fest gehalten worden. Passanten mischten sich ein, weil sie den Eindruck hatten, der Mann solle auf die Straße geworfen werden. Nach Polizeiangaben handelte es sich um Kaufhausdetektive, die den Mann wegen Betrugs mit einer Euroscheckkarte verfolgten.
Den Zeugen zufolge kamen zwei Peterwagen herangebraust. Mehrere Polizisten drückten den Festgenommen auf die Motorhaube. Passanten kritisierten dieses Vorgehen. Eine Frau tippte einem Beamten auf die Schulter, um ruhig ihre Einwände zu äußern. Dieser stieß sie so heftig zurück, dass sie zu Boden stürzte. Eine andere Frau verlangte eine Begründung für das Verhalten der Polizisten. Als sie sich nicht ausweisen konnte, wurde sie in ein Auto gezerrt. Einer dritten Frau wurde vorübergehend der Ausweis abgenommen. Die Polizisten rechtfertigen sich: Sie fühlten sich bedrängt und seien zunächst nicht an den Festgehaltenen herangekommen. Die 50-Jährige sei angetrunken gewesen. Das Ergebnis des Bluttests steht noch aus.
„Ein Polizist ist mein Freund und Helfer“, sagt Barbara Geibel. Die Frauen hätten die Beamten nicht behindert. „Es hätte keiner was gesagt, wenn die das ganz normal gemacht hätten.“ knö
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