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was bisher geschah

Abgestürzter Minister

Eigentlich hatte er eine fast vorbildliche SPD-Karriere hinter sich: Jungsozialist als Teenager, schließlich sogar deren stellvertretender Bundeschef, ab 1989 Europaabgeordneter, später angesehener Chef des Haushaltsausschusses im EU-Parlament. Nur als er 1999 Oberbürgermeister von Essen werden wollte, verlor er. Dafür wurde er einige Monate später Europaminister und einer der starken Männer in Wolfgang Clements Düsseldorfer Landesregierung.

Der Aufstieg endete am 17. April 2001: Samland bat um seine Entlassung. Wegen „einzig berechtigter Vorwürfe“, wie er sagte. Er hatte zugeben müssen, 100.000 Mark nicht ordentlich versteuert zu haben, die er als Aufsichtsrat der Rheinbraun AG bekam. Außerdem nahmen ihm die Gewerkschaften übel, dass er als Arbeitnehmervertreter in dem Aufsichtsrat saß, das Geld aber nicht – wie üblich – an sie abführte. Nach dem Rücktritt gab er auch alle Parteiämter ab. Seit November 2001 arbeitet der 49-Jährige für die Lobbyfirma ECC Public Affairs. LÖW

FOTO: THOMAS WILLEMSEN

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