: Missbrauch: Erzieher in U-Haft
Ein Mitarbeiter eines Waller Kindergartens soll Kinder missbraucht haben
Ein Erzieher eines evangelischen Kindergartens in Walle ist unter dem Verdacht des Missbrauchs von Kindern festgenommen worden. Das teilte die Polizei gestern mit. Der 46-Jährige soll in mindestens fünf Fällen Jungen im Alter von sieben bis zwölf Jahren über einen längeren Zeitraum missbraucht haben – „auf eine Vergewaltigung gibt es aber derzeit keine Hinweise“, erläutert Polizeisprecher Heiner Melloh den Tatvorwurf. Der Mann sei „teilgeständig“. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Die Eltern eines Betroffenen hatten den Erzieher angezeigt. Den Kontakt zu den Jungen habe der Mann offenbar in der Einrichtung hergestellt, so der Ermittlungsstand, den Missbrauch habe er „vorrangig außerhalb des Kindergartens verübt“.
„Erschrocken und entsetzt“ seien sie, ließen gestern die MitarbeiterInnen des Kinderhauses Schnecke und die Waller Gemeinde per Pressemitteilung erklären. „Bisher gab es keine Gründe für einen Verdacht von unserer Seite, wir haben den Mitarbeiter als zuverlässig und kompetent erlebt“, heißt es da weiter. Der des Missbrauchs Verdächtige arbeitet seit 19 Jahren in der Einrichtung, in einer altersgemischten Gruppe von Drei- bis Zehnjährigen.
Am Sonntagabend sei man über die Vorwürfe gegen den Erzieher informiert worden, berichtet Ilse Wehrmann vom Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen. Der Mann sei sofort suspendiert worden. Die Eltern seien informiert worden. „Wie vom Donner gerührt“ sei sie gewesen, so Wehrmann, gerade dieser Mann sei immer „besonders engagiert“ gewesen. Sie erinnert sich nicht, dass es einen solchen Fall schon einmal gegeben hätte. Wehrmann: „Jetzt werden wir mit allen Einrichtungen sprechen, ob es für so was Anhaltspunkte gibt.“ sgi
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