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Israel enttarnt Hamas-Zelle

Mutmaßliche Urheber des Anschlags auf Hebräische Universität festgenommen

GAZA/JERUSALEM afp/ap/dpa ■ Der israelischen Polizei ist ein Schlag gegen eine Untergrundzelle der Hamas-Bewegung gelungen, die für mehrere schwere Bombenanschläge verantwortlich sein soll. Dazu gehört auch der Anschlag auf die Hebräische Universität in Jerusalem vor drei Wochen, wie die Ermittlungsbehörden mitteilten. Als Haupttäter gilt ein Arbeiter der Universität. In der Nacht vor dem Anschlag am 31. Juli sprang der Anstreicher über einen Zaun der Universität und versteckte den Sprengsatz im Gebüsch. Am nächsten Tag ging er mit seinem Mitarbeiterausweis durch das Haupttor, holte die Bombe ab und versteckte sie in der Cafeteria. Dann soll er den Sprengsatz mit Hilfe eines Mobiltelefons gezündet haben. Bei dem Anschlag kamen neun Menschen ums Leben, darunter fünf Amerikaner.

Der Arbeiter mit dem Namen Mohammed Udeh soll einer 15-köpfigen Untergrundzelle angehören, der weitere Anschläge mit insgesamt 35 Toten zur Last gelegt werden. Die Gruppe wurde am Samstag enttarnt, als zwei ihrer Mitglieder auf dem Weg nach Tel Aviv an einem Kontrollpunkt Verdacht erregten.

Bei einem neuerlichen israelischen Panzereinmarsch in Chan Junis im südlichen Gaza-Streifen wurde gestern Morgen ein Palästinenser getötet, vier weitere wurden verletzt. Sie zerstörten zwei mehrstöckige Gebäude. Dabei wurde ein 24-Jähriger von Splittern tödlich getroffen. Acht Häuser wurden schwer beschädigt. Rund 100 Personen verloren ihre Wohnung.

Trotz der Zwischenfälle wollen Israelis und Palästinenser laut Militärrundfunk weiterhin über einen israelischen Abzug aus Hebron beraten. Scharon relativierte den bisherigen Abzug allerdings: Israel habe bislang lediglich „ein paar Jeeps aus Bethlehem abgezogen“, sagte er.

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