: Die erste Wahl: … wurde aufgezeichnet von Susanne Amann, Anett Keller, Daniel Schulz und Lucia Jay von Seldeneck.
Silvan Niedermeyer (21), Geschichtsstudent aus Erfurt
Irgendwie kommt mir diese Wahl gar nicht wie meine erste vor. Denn ich war schon bei der Bundestagswahl 1998 gedanklich voll mit dabei. Das liegt sicher auch daran, dass Politik für mich sehr wichtig ist, bin wohl einfach so erzogen worden. Ich lese viel Zeitung und will jetzt auch noch Politikwissenschaft studieren. Gleichzeitig hätte ich keinen Bock darauf, in eine Partei einzutreten. Denn Politik ist für mich auch viel Show. Von der Wahl 2002 erhoffe ich mir nicht viel, dafür war die gesamte Legislaturperiode zu ermüdend.
Anja Gansmüller (20), Abiturientin aus Freiburg
Was ich mir von der ersten Wahl verspreche? Ich hoffe, dass die CDU nicht gewählt wird, weil ich nicht unter einem Kanzler Stoiber leben will. Die Wahl ist wichtig. Immerhin ist es das erste Mal, dass ich wenigstens ein bisschen Einfluss nehmen kann. An Politik regt mich vieles auf, vor allem ihre Abhängigkeit von der Wirtschaft. Die Grünen vertreten wenigstens meine ökologischen Interessen. Generell kann sich wohl niemand von einer Partei ganz repräsentiert fühlen. Die programmatischen Unterschiede sind viel zu gering.
Sonja Weber (20), Soziologiestudentin aus Mainz
Wie ich es finde, dass ich jetzt wählen kann? Gigantisch! Weil es die deutlichste Möglichkeit in einer Demokratie ist, seine Vorstellungen einzubringen. Politik ist für mich Leben, in allen Bereichen zu finden, ob das jetzt in der Familie, in der Schule oder im Beruf ist. Natürlich hoffe ich, dass die Partei gut abschneidet, die ich wählen will. Dass junge Menschen kaum von der Politik berücksichtigt werden, macht mich betroffen. Deutschland schneidet sich ins eigene Fleisch, wenn nicht in die junge Generation investiert wird.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen