: Die erste Wahl: „Dass Joschka Fischer sich früher mit dem Staat angelegt hat, zeigt doch, dass er etwas verändern wollte.“
Anna Ziegner (20), Studentin der Erziehungswissenschaften aus Leipzig
Politik bremst oft zu sehr. Wenn man als Jugendlicher etwas verändern will, bekommt man Steine in den Weg gelegt. Trotzdem werde ich natürlich wählen gehen. Meine Stimme bekommen wahrscheinlich die Grünen, denn ich finde einen Gegenpol zu den beiden Großparteien wichtig. Außerdem halte ich Joschka Fischer für einen fähigen Politiker. Dass er sich früher mit dem Staat angelegt hat, zeigt doch, dass er etwas verändern wollte. Wie man ihm das vorwerfen kann, verstehe ich nicht.
Lars Ruhbach (20), Germanistikstudent aus Wuppertal
Wen soll man denn bitte wählen? Als Jahrgang 1982 habe ich bisher zwei Regierungen erlebt: die unter der Bestie in Birnengestalt und die aktuelle. Ganz unabhängig von dem jetzt diskutiertem Bonusmeilenskandal – der wohl von den großen Spendenskandalen ablenken soll – muss ich sagen: keiner der Parteien im Bundestag kann man vertrauen. Wo auch immer ich mein Kreuzchen machen werde, es wird keine Wahl für jemanden, sondern eine Wahl gegen die Union und ihren Spitzenkandidaten.
Julia Schumann (19), Abiturientin aus Hanau
Mir ist die erste Wahl nicht wichtig, weil ich mir den Gang zum Wahllokal spare. Wen soll ich denn wählen? Ich halte von allen Parteien nicht viel. Kürzlich gab es an meiner Schule eine Diskussion mit den Kandidaten unseres Wahlkreises, da saßen die alle auf dem Podium, und das Ende vom Lied war, dass sie alle durcheinander geschrien haben. Politik ist für mich verwirrend. Jeder denkt nur an sich und versucht, den anderen zu übertrumpfen. Aber Politik ist ein Spiegel der Gesellschaft, da geht es ja auch nur noch um Materielles.
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