: Die erste Wahl: „Der 22. September ist schon ein spezielles Datum, ich bin gezwungen, mir ’nen Kopf zu machen, was ich wähle.“
Andreas P. (21), Krankenpfleger aus Dortmund
Für mich ist die erste Wahl nichts Überragendes. Ich halte nicht viel von Politik und es gibt nur wenige Politiker, die mir sympathisch sind. Bis auf steigende Benzinpreise, den Euro und die Zigarettensteuer habe ich das Gefühl, dass sich das sowieso alles über mir abspielt und mich kaum tangiert. Deshalb erhoffe ich mir nicht viel davon, jetzt meine Stimme abzugeben. Politik ist mir nicht zu hoch, sondern einfach zu bürokratisch. Sie beschäftigt sich mit zu vielen Dingen, die Leute meines Alters nicht interessieren.
Conny Paatzsch (20), Abiturientin aus Leipzig
Ich freue mich auf meine erste Wahl, weil ich gespannt bin, was rauskommt. Außerdem kann ich jetzt aktiv an der Demokratie teilnehmen. Insgesamt spielt Politik in meinem Leben sicher eine größere Rolle als bei anderen, weil ich mich in einer politischen Jugendorganisation engagiere. Trotzdem ist meine Zukunftsplanung gerade das Wichtigste für mich. Politik ist eine große Show, in der sich Leute in den Vordergrund spielen und über Dinge geredet wird, die nicht durchsetzbar sind oder nach der Wahl verworfen werden.
Marcel Schulz (19), Schüler aus Frankfurt a. M. *
Der 22. September ist schon ein spezielles Datum, weil ich gezwungen bin, mir ’nen Kopf zu machen, was ich wähle. Ich wähle auf jeden Fall die Regierung ab. Denn im Moment geht es einfach nicht allen Menschen gut. Dass zum Beispiel Rentner in die Armenküche gehen müssen, während Politiker fett Kohle scheffeln, ist nicht in Ordnung. Oder dass wir in der Schule mit uralten Büchern lernen müssen. Selbst engagieren tu ich mich nicht, aber Politik halte ich schon für wichtig, wenn es um unsere Zukunft geht.
*Name ist der Redaktion bekannt
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen