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Nur wenig Lücken

Gutachter erteilt Haus 18 in Ochsenzoll im Gesundheitsausschuss gute Noten

Die Noten sind nicht schlecht: Sicherheitslücken, sagt der Essener Psychiatrie-Professor Norbert Leygraf, gibt es im Haus 18 im Klinikum Ochsenzoll „im Prinzip nicht“. Der Leiter dieser forensischen Psychiatrie, Guntram Knecht, warnte jedoch gestern vor dem Gesundheitsausschuss der Bürgerschaft, dass die Therapie psychisch kranker Straftäter auf eine problematische Situation zusteuere: Die Zahl der Patienten im Maßregelvollzug nimmt ständig zu, im gleichen Verhältnis verschlechtere sich die Möglichkeit effektiver Therapie. Um das Haus 18 zu entlasten, hatte deshalb die SPD-Fraktion die Einrichtung von Stationen für bestimmte Patientengruppen beantragt.

Leygraf hatte die Expertenkommission mitgeleitet, die nach mehreren Vorkommnissen in Ochsenzoll ein Gutachten über den dortigen Maßregelvollzug erarbeitet hatte. Vor dem Hintergrund seiner Ergebnisse unterstützte er gestern vorbehaltlos den Antrag der SPD-Fraktion, eine forensische Ambulanz einzurichten. Ein entsprechender Modellversuch in Essen habe ergeben, dass die Anzahl strafrechtlich relevanter Rückfälle von Tätern, die aus der Klinik entlassen worden waren, stark abgenommen hat. Rund die Hälfte aller Rückfälle ereigne sich im ersten Jahr nach der Entlassung, in dem die Patienten besonderer Hilfe und Kontrolle bedürften – die am besten eine Fachambulanz bieten könne.

Problematisch fand Leygraf hingegen den FDP-Vorschlag, eine Station für „nicht therapierbare“ Straftäter einzurichten. „Man tut so, als wenn das eine fest gefügte und unveränderliche Eigenschaft ist.“

Dass die Klinik in Hamburg überfüllt ist, liege auch an der hiesigen Tendenz, den Sicherheitsaspekt so hoch zu bewerten, dass eine „vergleichsweise hohe Quote“ an Patienten länger in Vollzug sitzt, als es medizinisch notwendig wäre. ELKE SPANNER

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