: Tote weiter unbekannt
„Weserleiche“: Polizei hofft weiter auf Hinweise. Vor allem ZahnärztInnen können bei der Spurensuche helfen
Die Bremer Polizei stellte gestern ihre Ermittlungsergebnisse im Fall „Weserleiche“ vor. Vor einem Monat war im Segelhafen am Weserstadion die Leiche einer Frau gefunden worden. Eingewickelt in einen Teppich und einen Plastiksack, verschnürt mit Draht und Klebeband war die Leiche angetrieben. Ermordet wurde sie vermutlich schon einen Monat zuvor.
Was die Identität der Frau angeht, tappt die Polizei im Dunkeln. Allerdings ist es den Beamten inzwischen gelungen, Aussehen und Herkunft zu rekonstruieren. „Mit Hilfe der sogenannten ‚Gesichtsweichteile-Methode‘ erstellten wir ein Phantombild“, erklärt Jürgen Kok von der Mordkommission. Das Alter der Frau schätzt er auf Ende 20 bis Anfang 30 Jahre. Größe: etwa 1,65 Meter. Die Haare waren hellblond gefärbt und dauergewellt. Die Frau hat mindestens ein Kind geboren, das heute etwa zehn Jahre alt sein könnte. Kok: „Das erkennt man an Streßlinien auf den Zähnen, die darauf hindeuten, dass die Frau damals eine längere schwere Belastung mitgemacht hat.“
Der Schmuck, den sie bei sich trug, läßt vermuten, dass sie aus Osteuropa stammt. Da es keine Vermisstenmeldung gibt, geht die Polzei davon aus, dass sie sich illegal in Deutschland aufgehalten und eventuell als Prostituierte gearbeitet hat.
Die Polizei hofft jetzt auf Hinweise aus der Bevölkerung. Vorallem ZahnärztInnen könnten die Suche erleichtern. Denn im Gebiss der Frau fällt ein Zahn auf. Er wurde an der Wurzel behandelt und hat eine provisorische Kronenfüllung. Die Krone hätte eigentlich weiter behandelt werden müssen. vvo
Die Fahndungsergebnisse können auch unter www.polizei.bremen.de abgerufen werden. Dort befindet sich auch ein Phantombild. Hinweise: ☎ 362- 38 88.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen