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EU-Plan abgelehnt

Palästinenser nennen jüngste Nahostinitiative der EU überflüssig und fordern Schutz für ihre Bevölkerung. Elf Tote im Westjordanland

RAMALLAH dpa/taz ■ Die Palästinenserführung hat einer neuen Nahostinitiative der Europäischen Union die kalte Schulter gezeigt und stattdessen einen besseren Schutz von Zivilisten vor israelischen Angriffen verlangt. Vereinbarungen und Verträge seien von Israel niemals umgesetzt worden und die Palästinenser benötigten deshalb zusätzlich zu den alten Initiativen keine neuen, sagte Chefunterhändler Sajeb Erekat dem palästinensischen Rundfunk.

Die Außenminister der EU hatten bei ihrem Treffen in Helsingör einen Plan zur Gründung eines palästinensischen Staates binnen drei Jahren befürwortet. Am 16. September sollen die Vorschläge dann bei der nächsten Sitzung des Nahostquartetts, dem die USA, Russland, die UN und die EU angehören, vorgelegt werden.

Als Reaktion auf die am Wochenende Getöteten will die Palästinenserführung ihre politischen und Sicherheitsgespräche mit Israel aussetzen. Die Proteste der Palästinenser wurden durch den Tod von elf Personen am Wochenende ausgelöst. Am Sonntag erschossen israelische Soldaten nach Armeeangaben vier Palästinenser auf dem Feld eines jüdischen Siedlers in der Nähe von Hebron. Nach Darstellung der Armee wurde damit ein Terroranschlag verhindert. Nach palästinensischer Darstellung wurden die Männer aus ihrer Fabrik gewaltsam auf das nahe gelegene Feld verschleppt und dann erschossen.

Bei einem Schusswechsel im Flüchtlingslager von Dschenin wurde nach israelischen Angaben der 16-jährige Sohn eines örtlichen Führers des Islamischer Dschihad getötet. Israels Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser hat inzwischen die Untersuchung eines Raketenangriffs auf ein Auto in Tubas im Westjordanland angeordnet. Fünf Personen, darunter vier unbeteiligte Kinder und Jugendliche, wurden am Samstag getötet, als die Armee drei Raketen auf ein Fahrzeug mit mutmaßlichen radikalen Palästinensern abfeuerte. Der fünfte Getötete war nach palästinensischen Angaben ein Mitarbeiter der Sicherheitskräfte. Nach israelischer Darstellung war er ein Mitglied der militanten Al-Aksa-Brigaden.

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