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Kassenmiese sorgen für Streit

BERLIN taz ■ Als ein „Fiasko“ hat Horst Seehofer, Gesundheitskompetenzler der Union, das Defizit der gesetzlichen Krankenkassen im ersten Halbjahr 2002 bezeichnet. Ohne Trendwende droht den 72 Millionen Versicherten im nächsten Jahr ein neuer Beitragsschub. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) warf der Union vor, das Vertrauen der Versicherten mit Katastrophenszenarien zu beschädigen. Gleichzeitig erklärte die Ministerin gestern, wie es zu den 2,4 Milliarden Euro Miesen bei den Krankenkassen kommen konnte. Sie gab die Schuld vor allem den Ärzten: Die Mediziner verordneten immer noch zu viele teure Medikamente, ohne dass deren therapeutischer Nutzen gesichert sei. Die Ärzte, so Schmidt, würden ihre eigene Zusage nicht einhalten, die Arzneiausgaben in diesem Jahr um 4,9 Prozent zu senken. Die Union sieht das Problem bei der Wirtschaftspolitik. Seehofer kündigte an, im Fall eines Unionssieges einen „Gesundheitsgipfel“ einzuberufen. UWI

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