Stoiber bleibt in München

Der Unions-Kanzlerkandidat will Landeschef von Bayern bleiben, falls CDU/CSU die Bundestagswahl verlieren

BERLIN afp ■ Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber will im Fall einer Wahlniederlage als bayerischer Ministerpräsident in München bleiben. Er gehe nur als Kanzler nach Berlin, so Stoiber gegenüber der Stuttgarter Zeitung. Für die Wahl am 22. September rechne er aber mit einem knappen Sieg. Die Wahl werde „ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit vielleicht ein bis zwei Prozentpunkten Unterschied“.

Frühere Kanzlerkandidaten der jeweiligen Opposition verhielten sich in der Vergangenheit nach Wahlniederlagen unterschiedlich. Oskar Lafontaine, 1990 SPD-Kanzlerkandidat, blieb nach seinem Scheitern saarländischer Ministerpräsident. Dagegen trat der SPD-Kandidat von 1994, Rudolf Scharping, noch vor der Wahl als rheinland-pfälzischer Ministerpräsident zurück und ging als Oppositionsführer nach Bonn. Helmut Kohl hatte es 1976 nach seiner Niederlage ebenso gemacht und schaffte 1982 den Sprung ins Kanzleramt.