Betrug statt Stärke

Verbraucherzentrale warnt vor Schneeballsystem: Schnell müssten 80 Prozent der Weltbevölkerung beteiligt sein

„Frauen stärken Frauen“: Unter diesem Motto laufe ein neues Schneeballsystem durchs Land, warnte jetzt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Es werbe damit, dass angeblich Projekte zur Unterstützung von Frauen finanziert werden sollen.

Die Teilnahme an solchen Systemen diene erfahrungsgemäß lediglich der Bereicherung der Initiatoren dieser Briefe, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Jede neue Teilnehmerin von „Frauen stärken Frauen“ solle ein „Geldgeschenk“ von mindestens 1.250 Euro an ein Mitglied machen. Gleichzeitig solle sie neue Mitglieder werben, um den Geldfluss an „alte“ Teilnehmerinnen zu gewährleisten. Über eine New-Yorker Telefonnummer bekämen die Frauen mitgeteilt, wer das überwiesene Geld erhält. Dazu die Verbraucherschützer: „Bei einem System, bei dem jede Teilnehmerin vier neue Teilnehmerinnen finden muss, müssten schon nach 17 Runden gut 80 Prozent der Weltbevölkerung einsteigen.“

Schneeballsysteme und Kettenbriefe sehe das Strafgesetzbuch meist nicht als „verbotenes Glücksspiel“ an. Die Veranstalter eines Schneeballsystems machten sich jedoch strafbar, unter Umständen könne auch die Beteiligung daran illegal sein.

Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen seien meist vergeblich, weil die Veranstalter nur schwer auffindbar seien – erst recht, wenn der Kontakt über eine ausländische Telefonnummer hergestellt werde. „In den USA zahlen bereits mehrere Frauen wegen Teilnahme und Organisierens des Systems beträchtliche Geldstrafen.“ AP