: Kiez goes Oper
Bei Bardo Hennigs Straßenoper geht es nicht nur um drei Groschen. Schließlich handelt „Achmeds Traum“ von einer satten Million
Was mache ich bloß mit einer Million? Diese Frage stellen sich die Menschen, seit es den schnöden Mammon gibt, so auch der zwölfjährige Achmed aus Kreuzberg. Im Rahmen einer Schülerladenaktion brachte er seinen Traum auf Papier. Mit einer Million würde er: Ein Auto kaufen, nach Istanbul gehen, eine Freundin finden, Geschenke besorgen und dann wieder nach Berlin zurückkehren … Der Berliner Musiker und Komponist Bardo Hennig (der 1998 mal bei den Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit für einen Eklat sorgte, weil er die BRD-Hymne mit dem Eisler-Gegenstück der DDR mischte) wurde zufälligerweise auf Achmeds Traum aufmerksam und nutzte ihn als Basis für eine Straßenoper. Ursprünglich wollte er einen Großstadtblues daraus komponieren, dann aber erschien ihm die größere Form der Oper passender. Fast 40 Jugendliche sind an dem Stück beteiligt, das von Breakdance-Einlagen lebt. Ein Rapperduo sorgt für den Blickwinkel auf das Berliner Leben, und ein Chor mit orientalischen Melodien wetteifert mit dem Bigband-Drive des Berliner Jugendjazzorchesters. Verschiedene Nationalitäten und Mentalitäten werden in „Achmeds Traum“ in eine große Kiste gepackt. Für den Zusammenhalt des Ganzen sorgt die Musik. Nach der heutigen Uraufführung im FEZ geht das Ensemble auf eine kurze Deutschlandtour. CHB
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