: vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am Dienstag wird im K 9 die Reihe über „Deutsche Vernichtungspolitik in Polen“ fortgesetzt. Diesmal sind die beiden Zeitzeugen Maria und Adam König eingeladen, die über ihre Haft in Sachsenhausen, Lodz und Auschwitz reden werden (Kinzigstraße 9, 20 Uhr). Am Donnerstag ist das Duo Thomas Ebermann und Rainer Trampert im Kato zu Gast, dort stellen sie ihr Buch „Sachzwang und Gemüt“ vor, eine Mischung aus Kabarett und Vortrag. Wie man es von den beiden Hamburgern gewohnt ist, wird sicher vieles zum Lachen sein, doch zugleich wird auch die ein oder andere Lektion in Politik gegeben (U-Bhf. Schlesisches Tor, 19 Uhr). Im Antira Café der Antirassistischen Initiative wird am Freitag der Film „Pimpf war jeder“ von Erwin Leiser gezeigt. In dem Film hat sich Leiser mit den Überlebenden aus seiner Schulklasse getroffen, die Leiser gegenüber alle Attacken leugnen, die der Jude Leiser ihretwegen durchleben musste. Der Film ist ein gelungenes Lehrstück zum Thema „Deutsche und ihre Vergangenheit“: Zeigt er doch einmal mehr, wie sehr diese Menschen, die – das mag ja sein – zunächst verführt waren, noch immer jede Schuld von sich weisen und dem Opfer dreist ins Gesicht lügen. Ein Film, der beweist, wie richtig Goldhagen mit seiner These von den willigen Helfern lag und wie sehr sich Goldhagen irrte, als er meinte, heute seien die Deutschen vom Nazismus befreit (Yorckstraße 59, HH, 3. Stock, 16 Uhr). Ebenfalls am Freitag trifft man sich vor dem Spandauer Bolle-Markt, um wieder einmal eine antirassistische Einkaufsaktion durchzuführen. Das heißt, man kauft Flüchtlingen die Chipkarten ab, die ihnen anstelle von Bargeld ausgehändigt werden, und geht dann mit diesen selbst einkaufen. Ein Scheißgefühl (Schönwalderstraße 32, 17 Uhr).
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