: al-tawhid-gruppe
Vor Beginn der Planung
Eine neue Qualität hatte die Ende April 2002 ausgehobene Al-Tawhid-Zelle: Sie war zu Anschlägen in Deutschland entschlossen. Bundesweit ließ Kay Nehm damals 21 Wohnungen durchsuchen, 13 Personen verhören und 9 inhaftieren: Männer aus Palästina, Jordanien, Ägypten und Irak, die schon länger in Deutschland lebten. Als Kopf der Gruppe galt der Essener Mohamed Abu D. alias Yaser H. Treffen wollte man jüdische oder israelische Einrichtungen. Konkrete Ziele waren aber noch nicht gewählt, Sprengstoff noch nicht beschafft. Bis zur Verhaftung hatte sich die Gruppe darauf spezialisiert, für Afghanistankämpfer Pässe zu fälschen.
Die deutsche Al-Tawhid-Zelle ist Teil einer internationalen sunnitisch-palästinensischen Bewegung gleichen Namens. Das europäische Zentrum soll in London liegen. In welcher Verbindung al-Tawhid zu al-Qaida steht, lässt die Bundesanwaltschaft bisher offen. Das Krefelder Gruppenmitglied Shadi A. hat sich laut Spiegel damit gebrüstet, er sei Leibwächter Ussama Bin Ladens gewesen. Seit August sind drei der neun Inhaftierten freigelassen worden, weil bei ihnen kein dringender Tatverdacht mehr besteht. Möglicherweise noch in diesem Jahr wird die Bundesanwaltschaft Anklage gegen die Gruppe erheben. CHR
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